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Gut führen aus der Ferne

20. März 2020

Mann in Business Kleidung im Büro © mev - mike witschel

Die Corona-Pandemie stellt Beschäftigte und Unternehmensleitungen vor neue Herausforderungen in den täglichen Arbeitsprozessen. Um die Ansteckungsgefahr für alle Kolleginnen und Kollegen so gering wie möglich zu halten, schicken viele Betriebe ihre Belegschaften jetzt ins Homeoffice. Doch längst nicht alle Führungskräfte haben Erfahrungen damit, die Beschäftigten zu Hause anzuleiten. Wie die Führung aus der Ferne gelingt, sagt die gesetzliche Unfallversicherung.

In vier von zehn Unternehmen in Deutschland war Homeoffice bisher zumindest für einen Teil der Beschäftigten gang und gäbe. Seit Beginn der Corona-Krise dürfte diese Zahl sprunghaft angestiegen sein. Vor allem jene Unternehmensleitungen, die ihren Mitarbeitenden nun auf die Schnelle Möglichkeiten zum mobilen Arbeiten einräumen müssen oder wollen, absolvieren derzeit unfreiwillig einen Intensivkurs in Sachen Führung auf Distanz.

Wenn der persönliche Kontakt zwischen Beschäftigten und Führungskraft eingeschränkt ist, ändert sich die Art der Führung. Häufig wird aus der Ferne eher per Mail als von Angesicht zu Angesicht kommuniziert. Dadurch besteht die Gefahr, dass man sich nur sachbezogen austauscht. Persönliche Fragen nach dem Befinden oder dem Vorankommen bei der Arbeit bleiben oft auf der Strecke. Das hat Konsequenzen: So kommt in der Kommunikation - oft ungewollt - die Wertschätzung der Arbeitnehmenden durch die Führungskräfte zu kurz, auch eine eher kurze und unpersönliche Ansprache kann Verunsicherungen der Mitarbeitenden in dieser für sie neuen Situation noch verstärken. Das kann gerade jetzt fatal sein, wo in der Gesellschaft ein generelles Gefühl der Unsicherheit besteht. Den Beschäftigten in dieser Situation zu vermitteln, dass ihre Arbeit weiterhin geschätzt wird und sie als Person wichtig sind, schafft Sicherheiten und verbessert so die Arbeitssituation der Beschäftigten.

Wo direkte Eingriffsmöglichkeiten nicht mehr gegeben sind, spielt das Vertrauen eine umso größere Rolle. Führungskräfte sollten zuversichtlich sein, dass der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin auch ohne ständige Kontrolle sehr genau weiß, was wann zu tun ist. Arbeiten Beschäftigte verstärkt oder ausschließlich von zu Hause, greift meist das Prinzip der sogenannten indirekten Steuerung. Dabei zählt weniger das Wie eines Prozesses als das Was in Form eines Ziels. Soll heißen: Die Führungskraft vereinbart mit ihren Mitarbeitenden ein konkretes Ergebnis, das zu einem bestimmten Zeitpunkt erreicht sein soll. Der Arbeitnehmer oder die Arbeitnehmerin arbeitet selbstständig darauf hin. Die Verantwortung für das Erreichen des Ziels wird auf die Beschäftigten übertragen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.kommmitmensch.de