24. Januar 2017

Piercings können schick sein – aber auch gefährlich, zum Beispiel im Sportunterricht. Vor allem bei Handball, Fußball und anderen Sportarten mit viel Körperkontakt können Mitspielerinnen und Mitspieler an ungeschützten Piercings und Ohrringen hängenbleiben, sie komplett herausreißen oder sich selbst daran verletzen. Piercings sollten deshalb „beim Sport tabu sein", findet Roland Tunsch, Geschäftsführer des Gemeinde-Unfallversicherungsverbandes Hannover und der Landesunfallkasse Niedersachsen (GUVH/LUKN). Piercings und Ohrringe, die nicht herausgenommen werden können, sollten zumindest abgeklebt sein, so Tunsch weiter.
Transdermale Implantate („Dermal-Anker")
Bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sind derzeit transdermale Implantate („Dermal-Anker") als Schmuck angesagt, vor allem im Gesicht und auf dem Dekolleté. Der Schmuck-stein sieht aus, als sei er einfach auf die Haut geklebt. Tatsächlich aber hält ihn ein „Anker", der fest unter der Haut implementiert ist. Das Verletzungsrisiko ist nicht geringer als bei Piercings, zumal transdermale Implantate nicht vorübergehend entfernt werden können. Das von ihnen ausgehende Verletzungsrisiko kann also nur durch Abkleben gemindert werden.
Tipps für Lehrkräfte in Schule und Verein
Sportlehrer und Trainer sollten uneinsichtige Schüler von bestimmten Übungen oder vom Sportunterricht ausschließen, wenn sie weiterhin ihren Körperschmuck tragen oder nicht abkleben wollen. Schulleitungen könnten zudem ein Verbot von Piercings bei Sport-Veranstaltungen in die Hausordnung aufnehmen.
Die Verantwortung für die Sicherheit von Schülerinnen und Schülern liegt immer beim Lehrer und der Schule. Unwirksam ist deshalb auch eine schriftliche Erlaubnis der Eltern für das Tragen von Piercings beim Sport.
Bei GUVH und LUKN sind rund 872.000 Schulkinder unfallversichert. Der Versicherungs-schutz ist kostenfrei. Weitere Informationen rund um die gesetzliche Schülerunfallversiche-rung gibt es unter www.guvh.de