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BLUTSAUGER • Kommen Sie den Zecken zuvor


Sobald das Thermometer einige Plusgrade erreicht, werden Zecken wieder aktiv.

Zecken übertragen verschiedene Krankheitserreger, darunter die Viren, die zur Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) führen können, und die Bakterien, die Borreliose verursachen. Gegen beide durch Zeckenstiche verursachte Krankheiten ist die Medizin nur bedingt gerüstet:
Bei der FSME helfen keine Medikamente, wenn die Krankheit erst einmal ausgebrochen ist, es gibt aber eine Impfung. Bei der Borreliose ist es genau umgekehrt: Einen zugelassenen Impfstoff gibt es bislang nicht, die Krankheit kann aber mit Antibiotika behandelt werden.

Ein Impfschutz gegen FSME wird allen Menschen empfohlen, die in einem FSME-Risikogebiet wohnen oder arbeiten und sich in der Natur aufhalten.
Auch wer Urlaub in einem solchen Gebiet plant, sollte sich rechtzeitig impfen lassen.

Bei der Borreliose hat man noch eine kleine Schonzeit, wenn die Zecke schon zugestochen hat: Der Erreger braucht mindestens 12 Stunden, um in den menschlichen Organismus übertragen zu werden. Wird eine Zecke schnell wieder entfernt, kann das helfen, diesen Krankheitserreger zu vermeiden.

Egal, ob bei der Arbeit, bei Schul- oder Kita-Ausflügen oder in der Freizeit: damit Zecken, die im Gras, Gebüsch oder Unterholz sitzen, möglichst nicht zustechen können, sollten folgende Tipps beachtet werden:

  • Halten Sie sich möglichst nicht im hohen Gras oder im Unterholz auf. Bei feuchtem Wetter und in der Laubstreu im Wald fühlen sich Zecken besonders wohl. Abseits der befestigten Wege besteht im Wald daher immer erhöhte Zeckengefahr. Auch die langen Grashalme auf nicht gemähten Wiesen, am Wegesrand oder am Flussufer werden von Zecken gern genutzt, um nach potenziellen Wirten Ausschau zu halten.

  • Auch Kleidung kann als Zeckenschutz dienen: Tragen Sie geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und langen Hosen und ziehen Sie die Socken über die Hosenbeine. Zecken klettern nicht höher als 1,50 Meter und klammern sich daher mit Vorliebe an den Hosenbeinen fest. Auch Gummistiefel können dazu beitragen, Zecken den Zugang zur Haut zu erschweren.

  • Zecken lassen sich auf heller Kleidung besser erkennen. Rechtzeitig bemerkt, können Sie die Zecke sogar noch entfernen, bevor sie zusticht.

  • Verwenden Sie insektenabweisende Mittel gegen Zecken, sogenannte Repellentien. Diese halten Ihnen nicht nur lästige Stechmücken, sondern auch Zecken für eine Weile vom Leib. Stiftung Warentest hat die effektivsten Mittel getestet.

  • Suchen Sie Ihren ganzen Körper nach Zecken ab, nachdem Sie sich in der Natur aufgehalten haben. Zecken sind winzig klein und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle für das Blutsaugen zu finden. Sie bevorzugen dünne und warme Hautstellen. Deshalb sollten Sie sich in den Kniekehlen, im Bauch- und Brustbereich sowie im Schritt gründlich nach Zecken absuchen. Bei Kindern sind außerdem Kopf, Haaransatz und Nacken häufig betroffen.

 

 

 



Zeckenstich trotz Zeckenschutz – was soll ich jetzt tun?

Aller Vorsicht zum Trotz: Ein Zeckenstich lässt sich nicht mit 100-prozentiger Sicherheit vermeiden.

Dann gilt es: So schnell wie möglich mit einer Zeckenzange oder Zeckenkarte entfernen, gleichmäßig und gerade heraus-ziehen, keine Chemikalien oder Hausmittel wie Öl, Klebstoff oder Kältespray anwenden.

Wichtig außerdem: Zeckenstiche, die sich während der Arbeit oder beim
Schul- oder Kitabesuch ereignen, sollten Sie ins Verbandbuch eintragen,
damit für mögliche Behandlungen der Schutz der gesetzlichen
Unfallversicherung greift.

Das Themenplakat (DIN A3) steht hier zum Download bereit.

Hilfreiche Informationen und Tipps zum Thema finden Sie auch hier:

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung:
www.dguv.de · DGUV Information 214-078 „Vorsicht Zecken!"
Bundesinstitut für Krankheitsüberwachung und -prävention:
Robert Koch-Institut www.rki.de
Patienteninformationen zu Zecken auf Apothelken Umschau:
www.apotheken-umschau.de/Zecken