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IDIOTENSICHER - „Austicken ist so Neunziger", Fehler passieren....

...gehen Sie sicher und gesund damit um. Wer Fehler offen anspricht, kann daraus lernen und Unfallrisiken vermeiden.

Fehlerkultur – eine entscheidende Bedingung

Eine gute Kultur der Prävention hängt in hohem Maße davon ab, wie mit Fehlern und unerwünschten Ereignissen umgegangen wird. Deshalb bedeutet eine Fehlerkultur nicht, Fehler zu beschönigen oder „wegzureden". Vielmehr geht es in einer konstruktiven Fehlerkultur darum, aus kleinen Fehlern zu lernen, um schwerwiegende und gefährliche Fehler zu vermeiden.
Für Beschäftigte ist entscheidend dabei, dass es einen verlässlichen Umgang mit der Situation gibt, wenn etwas schief gegangen ist und die Betroffenen darüber berichten können.
Muss damit gerechnet werden, dass Vorgesetzte „austicken" und Beschuldigungen die Folge sind, besteht die Gefahr, dass Fehler unter den Teppich gekehrt werden.
Im Betrieb geht ein wertvolles Potential für Sicherheit und Gesundheit verloren. Es gilt, die Chance zu nutzen, aus Fehlern zu lernen und Verbesserungen anzustoßen.

Fehler als Lösungsversuch verstehen

Eine konstruktive Denkweise ist: Fehler sind gescheiterte Lösungsversuche.
Die Grundfrage nach einem Fehler sollte also lauten: Welchen Sinn hatten das Verhalten oder die Entscheidung für die Beteiligten in dieser speziellen Situation?

Mit 5 Fragen nach einem Regelverstoß kann der Dialog eröffnet werden:

  • Wissen: Ist die betreffende Regel innerbetrieblich bekannt?
  • Verbindlichkeit: Halten sich andere Beschäftigte an die Regel?
  • Kompetenzen: Konnte der/ die Betreffende sich an die Regel halten?
  • Interessenskonflikte: Gab es andere Prioritäten?
  • Motivation: Was hat die Person dazu gebracht, gegen die Regel zu verstoßen?

 

Vom Fehler zum Erfolg

In einem Betrieb diese neue Denkweise zu verankern, geschieht nicht von heute auf morgen. Die Umsetzung braucht Zeit. Es liegt jedoch bei den Akteuren, Führungskräften und Mitarbeitenden, Schritt für Schritt Impulse zu setzen.

 

©DGUV - 3769 Handlungshilfe Fehlerkultur)

Was können Leitungs- und Führungskräfte tun?

Rahmenbedingungen für eine konstruktive Fehlerkultur zu schaffen und sich selbst wie ein Vorbild zu verhalten, sind wichtige Aspekte. Das eigene Verhalten zu reflektieren und zu eigenen Fehlern stehen, können ebenfalls Signale sein, um das Umdenken anzuregen.

  • Über Fehler und daraus gelerntes Sprechen
  • Einen Prozess zum Umgang mit Fehlern und Lernprozessen etablieren
  • Kompetenzen erweitern
  • Lösungen, Konsequenzen und Grenzen im Team diskutieren, Beschäftigte einbinden
  • Kleine Ereignisse und Beinaheunfälle einbeziehen (Ereignisanalyse)

Was können Beschäftigte tun?

Auch hier entscheiden das persönliche Verhalten und der Mut über den Umgang mit Fehlern im Umfeld.

  • Fehler offen ansprechen
  • Raum und Vertrauen einfordern, um über das Geschehene sprechen zu können
  • Unterstützer einbinden
  • Informationen sammeln, z.B. Sicherheitsanforderungen am Arbeitsplatz


Einstieg mit dem Schnelltest „Fehlerkultur"

Erste Anhaltspunkte, um die Fehlerkultur in einem Unternehmen selbstkritisch zu überprüfen, bietet der Schnelltest aus der Broschüre „Fehlerkultur. Mit Fehlern sicher und gesund umgehen".
Die Fragen können als Selbsttest und für eine gemeinsame Diskussion mit Kolleginnen und Kollegen verwendet werden.
Schnell kann damit Handlungsbedarf festgestellt werden, eigene Beispiele aus dem Alltag stellen den Bezug zur Praxis her.
Schritt für Schritt können so gezielt Maßnahmen eingeleitet werden... vom Fehler zum Erfolg.

Das Thema „Fehlerkultur" ist eins von sechs Handlungsfeldern der Kampagne „Kultur der Prävention". Im Rahmen dieser Initiative sollen Führungskräfte und Mitarbeitende dabei unterstützt werden, Si-cherheit und Gesundheit langfristig in die Unternehmenskultur zu verankern.

Weitere Informationen und Materialien zur Präventionskampagne finden Sie unter www.kommmitmensch.de

 

Weitere Informationen

©DGUV - 3769 Handlungshilfe Fehlerkultur)

Ihr Ansprechpartner beim GUVH/LUKN:

  • https://www.guvh.de/praevention/ansprechpartner/

DGUV-Kampagne „Kultur der Prävention"

  • https://www.kommmitmensch.de/

Weiteres Material zur DGUV-Kampagne „Kultur der Prävention"

 

Das Themenplakat zum Download finden Sie hier.

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Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher/weiblicher/diverser Sprachformen verzichtet.
Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen für alle Geschlechter.